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Gemeinsam gegen invasive Neophyten

Unter dem Lead der Gemeinde Pieterlen haben sich 2023 dreizehn Gemeinden zusammengeschlossen, um gemeinsam invasive Neophyten zu bekämpfen. Dem Projekt haben sich neue Gemeinden angeschlossen, welche ihre Bevölkerung ebenfalls mit dem Neophytensack zum Sammeln der Pflanzen aufrufen.

Die Gemeinden Aegerten, Arch, Biel, Büren, Diessbach, Dotzigen, Lengnau, Meinisberg, Nidau, Orpund, Pieterlen, Safnern und Schwadernau haben 2023 zusammen einen Neophytensack lanciert, mit dem die Bevölkerung die invasiven, eingeschleppten und sich nun verbreitenden Pflanzen kostenlos entsorgen kann. Rund 700 Säcke wurden im ersten Jahr abgegeben. Zu jedem Sack gab es einen Flyer, in dem die zu eliminierenden Pflanzen, von der Kanadischen Goldrute über das Drüsige Springkraut bis zum Japanischen Staudenknöterich, beschrieben werden.

2024 haben sich auch die Gemeinden Bellmund, Leuzigen, Port, Scheuren und Worben dem Projekt angeschlossen.

Parallel zum Neophytensack werden in mehreren Gemeinden die zu jätenden Pflanzen ausgestellt, damit die Bevölkerung diese kennenlernen kann und das richtige Kraut im Sack landet. Denn ohne die Mitarbeit der Bevölkerung kann die Ausbreitung der Pflanzen nicht verhindert werden. Die Einwohner und Einwohnerinnen müssen die teilweise gesundheitsgefährdenden und die Biodiversität bedrohenden Pflanzen jäten und richtig entsorgen. Wer die invasiven Neophyten aus dem Garten verbannt und durch einheimische Blumen und Sträucher ersetzt verhindert nicht nur die Ausbreitung der Problempflanzen in neue Gebiete, sondern schafft auch neue Lebensräume für die hiesige Biodiversität.

Auch auf nationaler Ebene wurden Massnahmen zur Bekämpfung der invasiven Neophyten getroffen. In der Freisetzungsverordnung hat der Bund den Handel mit invasiven Pflanzen wie dem Kirschlorbeer oder dem Schmetterlingsstrauch ab kommendem Herbst untersagt.

Gemeinsam kommt man weiter, sei es bei der Organisation der Aktion oder beim Entfernen der Problempflanzen. Nur gemeinsam gelingt es, dass sich die Neophyten nicht noch stärker in ökologisch wertvollen Gebieten ausdehnen und die Folgekosten ins Uferlose steigen.

Die Neophytensäcke können auf den Gemeindeverwaltungen gratis abgeholt werden. Einige Gemeinden werden Neophytensäcke auch gezielt verteilen.